Bringen E-Autos tatsächlich den erhofften Umweltvorteil?
Kurz gesagt: Ja! Elektroautos bieten im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen klare Vorteile hinsichtlich ihrer Ökobilanz. Wichtig für diese Bewertung ist die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus des Fahrzeuges: also von der Herstellung bis zur Entsorgung. Essenziell für die positive Ökobilanz ist die Energiequelle, mit der das E-Auto geladen wird. Wenn der Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen stammt, dann erzeugen Elektroautos im Laufe ihres Fahrzeuglebens um bis zu 79 % weniger Treibhausgas-Emissionen als andere Kraftfahrzeuge (Quelle: Studie Umweltbundesamt). E-Autos sind also ein wichtiger Baustein, um nicht zu sagen DER Baustein, um die geforderten Klimaziele der EU zu erreichen.
E-Autos erzeugen im Laufe ihres Lebenszyklus bis zu 79 % weniger Treibhausgas-Emissionen.
Welche Rohstoffe werden für die Elektromobilität benötigt?
Ein häufig diskutiertes Thema im Bereich der E-Mobility betrifft die Rohstoffe, die für die Produktion von E-Autos benötigt werden. Fest steht, dass für alle Fahrzeuge, also unabhängig von deren Antriebsform, verschiedene Rohstoffe erforderlich sind. Während bei Verbrennungsmotoren Kohlenwasserstoffe, die derzeit aus Erdöl erzeugt werden, für den Betrieb erforderlich sind, stehen bei Elektroautos insbesondere Kupfer, Lithium und Kobalt bei der Herstellung im Mittelpunkt. Hier ist es ganz bedeutend zu verstehen, dass der Energiespeicher, also der Akku, in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte in Bezug auf deren Rohstoffbedarf gemacht hat. So wurde zum Beispiel der Kobalt Anteil von ca. 30% auf 10% reduziert (NMC111 zu NMC811). Weiters kommen neue chemische Zusammensetzungen wie Lithium Eisenphosphat (LFP) Batterien zum Einsatz, welche ohne Kobalt auskommen. Neue Generationen ohne Lithiumsalze befinden sich bereits in Entwicklung und Produktion die vollkommen ohne Lithium auskommen. Fest steht, dass große Rohstoff-Nachfragen immer Herausforderungen in Bezug auf ökologische und soziale Gefüge mit sich bringen. Daher gilt ebenso bei E-Autos: kleineres Fahrzeug = weniger Verbrauch von Ressourcen!
Ist die bestehende E-Ladeinfrastruktur ausreichend, um dem steigenden Bedarf an Lademöglichkeiten gerecht zu werden?
Die derzeitige Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge ist noch ausbaufähig. Zwar werden schon zahlreiche Anstrengungen unternommen, um mehr E-Ladepunkte zu schaffen, jedoch sind insbesondere ländliche Regionen noch unzureichend versorgt. Für eine erfolgreiche Mobilitätswende ist es daher auch entscheidend, die E-Ladeinfrastruktur sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene auszubauen. Die Basis dafür wurde durch vereinheitlichte Ladestecker für Gleich- und Wechselstromladen bereits geschaffen. Öffentliche und private E-Ladestationen spielen dabei eine wichtige Rolle. Tipps zum Laden Ihres E-Autos zu Hause finden Sie in unserem Beitrag „E-Auto zu Hause laden“.
Wie viele Kilometer kann ich mit einem E-Auto aktuell überhaupt fahren?
Wie weit Sie mit Ihrem Elektroauto fahren können, hängt von Fahrzeugtyp und Batteriekapazität ab. Die Reichweiten variieren in der Regel zwischen 200 und 650 Kilometern, je nach Modell und Batteriegröße. Durchschnittlich kann mit einem modernen E-Auto eine Strecke von 400 Kilometer mit einer E-Ladung zurückgelegt werden, bevor die nächste E-Ladestation aufgesucht werden muss.
Die Reichweiten von Elektroautos variieren aktuell zwischen 200 und 650 Kilometern pro E-Ladung.
Welche staatlichen Förderungen gibt es beim Kauf von E-Autos?
Je nach Land gibt es unterschiedliche Anreize um auf ein E-Auto umzusteigen. In Österreich zum Beispiel stehen derzeit verschiedene Förderungen beim Kauf von E-Fahrzeugen zur Verfügung. Gefördert wird etwa der Ankauf von E-Autos, E-Mopeds, E-Motorräder, E-Leichtfahrzeuge außerdem können Anträge für den Bereich der E-Ladeinfrastruktur gestellt werden. Mehr Informationen zu den unterschiedlichen Fördermöglichkeiten finden Sie hier: umweltfoerderung.at
Ist ein Elektroauto im Vergleich zu einem Benzin- oder Dieselfahrzeug wirtschaftlich?
Ähnlich wie bei den Rohstoffen verhält es sich beim Elektroauto auch bei den Gesamtkosten für ein Elektroauto. Die höheren Anschaffungskosten von ca. 10.000,- für ein Fahrzeug in der Kompaktklasse amortisieren sich nach ca. 4 Jahren Betrieb. Daher ist es wichtig, die laufenden Kosten zu berücksichtigen. Geringere Energiekosten für den Betrieb, geringere Wartungskosten für Verschleißteile, geringere Versicherungskosten durch Steuerbegünstigungen sollen dabei berücksichtigt werden. Viele Anbieter versuchen diese erhöhten Anschaffungskosten in Form von Leasingmodellen für den Konsumenten vergleichbar zu machen. Bereits heute erreicht ein Elektroauto ohne staatliche Ankaufförderung den Break Even nach ca. 4 Jahren.
Wie sicher sind Elektroautos in Bezug auf Unfälle? Stichwort Batteriebrände?
Meldungen über brennende E-Autos auf der Autobahn können verunsichern. Sind E-Autos gefährlicher als herkömmliche Autos? Die Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) aus dem Jahr 2023 belegen, dass in Österreich 32.022 PKW-Lenker:innen an Unfällen beteiligt waren. 96 Prozent davon waren mit einem konventionell angetriebenen PKW (Benzin, Diesel, Gas) unterwegs. 2 Prozent der in einen Unfall verwickelten Personen waren mit einem E-Auto unterwegs, wiederum 2 Prozent mit einem Hybrid-Auto. Laut Statistik kommt es bei fünf von 10.000 Autos nach einem Unfall zu einem Fahrzeugbrand. Die Schwierigkeit bei einem E-Auto-Brand liegt bei der Löschung der Batterie. Diese kann von den zuständigen Feuerwehren oft nur schwer erreicht werden. Durch erhöhte Sicherheitsstandards und neuen Zulassungsanforderungen gibt es jedoch bereits wesentliche Verbesserungen die stetig in neuen Produkten Einzug halten.
Reicht der Umstieg auf E-Mobilität aus, um die nachhaltige Mobilitätswende voranzutreiben und die Klimaziele zu erreichen?
Die Elektromobilität spielt eine zentrale Rolle bei der Transformation hin zu nachhaltiger Mobilität. Sie kann einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion der CO₂-Emissionen leisten, vor allem wenn sie mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Der reine Umstieg auf E-Autos reicht jedoch nicht aus, um die EU-Klimaziele vollständig zu erreichen.
Um die Mobilitätswende voranzubringen, braucht es eine umfassende Strategie: Der Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs muss ebenso forciert werden wie die Schaffung attraktiver Alternativen zum Individualverkehr, etwa durch den Ausbau von Radwegen und Fußgängerzonen. Car-Sharing-Angebote und neue Mobilitätslösungen wie Ride-Sharing oder E-Scooter-Systeme können ebenfalls dazu beitragen, den Verkehr zu entlasten und den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Letztlich geht es darum, das gesamte Verkehrssystem neu zu denken – weniger Autos auf den Straßen, mehr klimafreundliche Alternativen und eine Infrastruktur, die nachhaltige Mobilität für alle zugänglich macht.
Fazit: E-Mobilität als wichtiger Bestandteil der Mobilitätswende
E-Autos sind ein wesentlicher Baustein für die nachhaltige Mobilitätswende und bieten signifikante Umweltvorteile gegenüber Autos mit konventionellen Motorensystemen, insbesondere wenn sie mit erneuerbarem Strom betrieben werden. Sie reduzieren die CO₂-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen erheblich und tragen somit zur Erreichung der Klimaziele bei. Insgesamt muss jedoch das gesamte Verkehrssystem inklusive öffentlichen Verkehrsmitten, Car-Sharing und Co. neu gedacht werden, um den gewünschten Fortschritt in Richtung nachhaltiger Mobilität zu erreichen.
Unser Tipp: Mit unserem neuen Kabelmanagementsystem Cable-Sherpa schaffen Sie ab sofort mehr Kabelordnung rund um Ihre E-Ladestation: Jetzt entdecken